Handwerker*innen - oder warum ich manchmal gerne ein Rottweiler wäre

Miau und hallo, meine zauberhaften Fans!

 

Wir schreiben den 18. Februar 2023 und ich sitze mal wieder auf meinem Lieblingsplatz auf dem Bett und sinniere über das Leben: Wisst ihr, manchmal wäre ich ja lieber ein Rottweiler als ein zierlicher schwarzer Kater. Leider verfüge ich nicht über die Fähigkeit des Gestaltwandelns. Wie ich auf solche Gedanken komme?

 

Die Antwort lautet schlicht: Handwerker*innen. Es steht da nämlich mal wieder ein Termin mit einem Exemplar dieser Spezies an. Dabei hatten wir schon in den letzten Wochen gleich zwei kurz hintereinander im Haus. Erst einen Elektriker, weil die Klingel wieder kaputt war, und dann einen Klempner, weil das Wasser im Bad an der falschen Stelle aus dem Hahn lief.

Alles, was mit Wasser und Strom zu hat, lässt Anna mich nicht magisch reparieren. Dabei heimwerke ich sooo gerne. (Ok, der Holzküchenstuhl, dessen wackelige Lehne ich neulich in Ordnung gebracht habe, hat seitdem ein kürzeres Bein. Da muss ich irgendwann noch mal heimlich ran.)

 

Für Anna & Co sind Handwerker*innen jedes Mal eine Belastung. Fremde Menschen in ihren Schutzbereich zu lassen, zumeist Männer, die auch noch allzu häufig sämtliche Klischees erfüllen, setzt alle Anteile sehr unter Stress.

Seit Beginn der Pandemie sind solche Termine noch schwieriger geworden, denn bei uns herrscht für Besucher*innen und Handwerker*innen natürlich Maskenpflicht. Meistens muss Anna das erst mal ausdiskutieren. Da wäre es doch sicher hilfreich, wenn ein leise knurrender Rottweiler neben Anna stünde, oder?

 

Egal. Der Elektriker war in dem Punkt unproblematisch und trug brav die FFP2; die Klingel funktioniert jetzt wieder, allerdings nur bei trockenem Wetter. Das hätte ich auch hinbekommen. Aber er freute sich sehr, dass ich ganz dicht neben ihm stand. Wahrscheinlich dachte er, ich würde ihn mögen. In Wahrheit habe ich ihn natürlich beaufsichtigt, aber gut.

 

Der Klempner war ne andere Nummer – ihr kennt das: Maskengegner. Irgendwann hatte er das Ding korrekt auf, betonte aber ständig, dass er keine Luft bekäme. Dafür hat er erstaunlich viel geredet. Während er werkelte, saß ich seitlich von ihm und fixierte ihn ohne Unterlass mit den Augen. Ihr wisst, wie gut schon nicht-magische Katzen starren können. Magisches Starren ist noch mal eine ganz andere Hausnummer und ich bin Weltmeister darin. Den meisten, die ich so anstarre, stehen in kürzester Zeit mindestens die Nackenhaare zu Berge. Der Klempner war ein hartnäckiges Exemplar, aber irgendwann wirkte mein magischer Blick und er hörte mit seinem ganzen Geschwurbel auf und konzentrierte sich auf seinen Job. Er hats tatsächlich hinbekommen, das Bad verwandelt sich nicht mehr jedes Mal in einen Swimmingpool, wenn Anna das Wasser aufdreht.

 

Aber es hat uns alle viel Energie gekostet. Ich kann dann zum Glück schlafen und mich erholen. Das ist bei Anna anders; aufgrund des hohen Angst- und Stresspegels innen kann sie nicht gleich ein Nickerchen machen. Die ganzen Stresshormone müssen sich erst mal wieder abbauen. Dafür ist viel Beruhigungsarbeit nach innen nötig; aber auch dann kann das echt dauern, bis es möglich ist, zur Ruhe zu kommen.

 

Apropos Ruhe. Meine Pause ist schon wieder vorbei; ich muss los. Ich habe derzeit noch eine andere wichtige Aufgabe zu erledigen. Aber wir lesen uns, versprochen.

 

Wie immer könnt ihr mir gern hier oder auf meinen Social Media Accounts einen Kommentar hinterlassen. 

 

Bis bald, es grüßt euch herzlich euer Merlin.